Jennifer Tee

Manifesta 11: Kunst kommt von Geld verdienen

Diese Manifesta ist mehr als Scheisse. Das muss so drastisch gesagt werden, denn in den bisher erschienenen Medienberichten steht das Werk des US-Amerikaner Mike Bouchet im Mittelpunkt.

Bouchet pappte aus Zürcher Fäkalien und Klärschlamm eine 80-Tonnen-Skulptur zusammen. Der Geruch sollte eigentlich mit einem eigens entwickelten Duftstoff überspielt werden. Wie man hört und vermutlich riechen wird, klappt das nicht. Darum war ich auch nicht dort.

Gemäss Bouchet arbeitete jeder Zürcher, der am 24. März 2016 auf die Toilette ging, kreativ an dem Kunstwerk mit. Und so gesehen ist dieser Riesenklumpen symptomatisch für die Manifesta. Denn es geht darum, was die Kunst mit den Zürchern anstellt, und wie die Zürcher mit der Kunst umgehen. Oder: Wie aus Züchern Kunst entsteht. Der Kurator der Manifesta 11, der deutsche Künstler Christian Jankowski, hat sich entschieden, diese Ausgabe der europäischen Wanderbiennale unter das Motto „What People do for Money“ zu stellen. Heisst: Womit Zürcher ihr Geld verdienen.

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Katherine Bernhardt: Toilet Paper and Cigarettes black and pink

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