Piper

Aus der Zeit gefallen

Silvio Blatter seziert eine Familie.

„Life is What Happens To You While You’re Busy Making Other Plans“ singt John Lennon in „Beautiful Boy“. Und plötzlich steht man am Graben, der das aktive Berufsleben von dem trennt, das danach kommt. Isa Lerch war eine erfolgreiche Radiomoderatorin mit „robuster Stimme“, nun muss sie sich vom Mikrofon trennen. Bereits lauert ihr ihre Nachfolgerin auf, die an einem Feature über Isas Radiokarriere arbeitet. Von der jungdynamischen Journalistin ins Rentenalter gequatscht, gewissermassen.

Isas Mann, Severin, ist ein Bildhauer, der in einer ausgedienten Kiesgrube aus Baumstämmen Skulpturen schafft, Frauen mit einem „derbgeschnitzten Geschlechtsteil, das er (…) mit einem Farbklecks markiert.“ Diese Skulpturen, von denen er immer neue gestaltet, haben ihm zu bescheidenem Ruhm verholfen. Ruhm, der leider allzu schnell verblasste, und mittlerweile beschleicht Severin die Angst, dass er im selbstgeschaffenen Paradies, dem Atelier in der Kiesgrube, lebenslang gefangen bleibt.

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