Die Ausstellung „dada Africa“ im Museum Rietberg.
Eine Ausstellung ist eine ernste Sache. Es geht um Sponsoren und Sachversicherungen, Kataloge und Kunstvermittlung und schliesslich um die Kunst selbst. Nun muss sich ausgerechnet Dada als „Narrenspiel aus dem Nichts“ – so der Gründer des Cabarets Voltaire Hugo Ball – solcher organisatorischen Adaption beugen. Grund ist das 100-jährige Jubiläum der Anti-Kunstrichtung, die am 6. Februar 1916 im Cabaret Voltaire, im Zürcher Niederdorf, ihren Anfang nahm. Das ist keine einfache Aufgabe für die zahlreichen Kuratorinnen und Kuratoren, die das Jubiläum zürichweit mit nahezu 250 Veranstaltungen ausrichten. Denn wie können Kabarett-Abende im Museum positioniert werden und zwar solche, bei denen der „Bankrott der Ideen“ Programm war?
Das Museum Rietberg in Kooperation mit der Berlinischen Galerie wählte den ihm eigenen Blick auf die Dadaisten. Während das Landesmuseum die globale Ausstrahlung der in Zürich entstandenen Kunstbewegung erkundet und das Kunsthaus wortreich aus seinem Fundus früherer Dada-Ausstellungen schöpft, widmeten sich die Kuratoren Michaela Oberhofer, Esther Tisa Francini und Ralf Burmeister (Berlin) unter dem Titel „dada Afrika“ den bislang noch wenig erforschten Auseinandersetzungen der Dadaisten mit den fernen Kulturen in Afrika, Amerika, Asien und Ozeanien. Bereits in einer Ausstellung von 2013 hatte das Museum Rietberg den Blick auf den Sammler und Galeristen Alfred Flechtheim und seine Leidenschaft für aussereurpäische Kunst in den 1920ern Jahren gerichtet. (mehr …)